Gedichte des Glaubens und der Gottsuche von Josef Weinheber und Reinhold Schneider
Vortrag und Lesung: Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek
9. März 2019, 17:00 Uhr, freier Eintritt
Begegnungszentrum Quo vadis?, Stephansplatz 6, 1010 Wien
(Zugang über die Passage zwischen Stephansplatz und Wollzeile)
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Gedichte hören“, konzipiert von der Kulturinitiative „consideratio“.
Der deutsche Sprachraum nennt ausgerechnet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der zerrütteten Ära der Weltkriege und politischen Experimente, einen staunenswerten Reichtum an großen lyrischen Kunstwerken sein eigen. Der Wiener Josef Weinheber (1892–1945), „Zyklop, aus grauem Heidentum verloren“, und Reinhold Schneider (1903–1958), „Tragiker der christlich-geschichtlichen Existenz“ aus Baden-Baden, haben mit einigen der schönsten und eigentümlichsten Gedichtschöpfungen dazu beigetragen. Beide fühlten sich in besonderer Weise zu der strengen Form des Sonetts hingezogen. In den Mittelpunkt der Lesung rücken je ein Sonettzyklus von Weinheber und von Schneider: „An die Nacht“ (1936) und „Die Nächte“ (1945). Die Metaphorik, die darin entfaltet wird, spiegelt eine gemeinsame Zeit- und Welterfahrung apokalyptischen Zuschnitts. Beide Zyklen sprechen die Sprache einer genuinen Moderne. Aber während Weinheber gottsuchend mit dem vieldeutigen Dunkel ringt, deutet Schneider es glaubensgewiß vor dem Hintergrund der Heilsgeschichte – ein beziehungsreiches und spannungsvolles Gegenüber!
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