„Gebiet ich so den blinden Tagen Halt …“

Ulli Fessl und Kurt Hexmann lesen
JOSEF WEINHEBER

Gedichte aus „Adel und Untergang“, „Vereinsamtes Herz“ und „Wien wörtlich“
Auszüge aus dem Roman „Gold außer Kurs“
Briefe und Gedichte aus dem Nachlass

Musikalische Umrahmung: Junko Tsuchiya (Klavier)

Sonntag, 9. November 2025
Beginn: 15:00 Uhr

Festsaal der Marktgemeinde Kirchstetten
Wienerstraße 32, 3062 Kirchstetten
Eintritt: 12 Euro
Buffet mit Weinkost

Eine Veranstaltung der Marktgemeinde Kirchstetten und der Josef Weinheber-Gesellschaft

Karten sind an der Tageskassa erhältlich.
Tel.: 0699 15020890 | www.weinheber.net | weinheberforum@aon.at

Unter dem Motto „Gebiet ich so den blinden Tagen Halt …“ liest Schauspiellegende Ulli Fessl auch heuer wieder in Kirchstetten aus den Gedichten Josef Weinhebers. Am Sonntag, den 9. November 2025 lädt die Josef Weinheber-Gesellschaft gemeinsam mit der Marktgemeinde Kirchstetten in den Festsaal des Gemeindeamts. Die beliebte Veranstaltungsreihe widmet sich diesmal dem Werk der späten 1920er Jahre. Unter dem Eindruck mehrerer Italienreisen und des Studiums der Antike fand Weinheber in dieser Zeit künstlerisch zu sich selbst. Gleichzeitig entstanden pointierte zeitkritische Texte. An der Seite Ulli Fessls glänzt Kurt Hexmann, die Pianistin Junko Tsuchiya gestaltet das musikalische Programm.

Josef Weinheber: Vor dem Gewitter, Aquarell, 1932

Mit Josef Weinheber durch das Jahr

Ein Gang durch das Kalenderbuch „O Mensch, gib acht“
Vortrag und Lesung von Thomas Girzick
Einführende Worte: Dr. Christoph Fackelmann

Donnerstag, 23. Oktober 2025, 18:30 Uhr
Weinhebersaal des Volksbildungskreises, Prinz-Eugen-Straße 44/3, 1040 Wien 
(Freier Eintritt)

Josef Weinhebers „erbauliches Kalenderbuch“ mit dem Nietzsche-Titel „O Mensch, gib acht“ erschien 1937, zwei Jahre nach „Wien wörtlich“. Es ist das zweite humoristische Meisterwerk des Dichters und setzt sich aus zwölf Monatszyklen zusammen, die in liebevoll-augenzwinkernder Weise an die alten Traditionen bäuerlicher Kalenderverse anknüpfen, manchmal satirisch, manchmal ausgelassen sprachspielerisch, manchmal auch nachdenklich und besinnlich:

„Ich zeig dir zwölfmal deine Plag,
dein Werk und Brauch im Monatslauf,
und geb auch ein paar Heilige drauf,
ein granum Weisheit misch ich drein,
was tun sollst und was lassen sein …“

Thomas Girzick unternimmt einen Gang durch das mit viel Kunstverstand und Esprit konzipierte Buch. Unterstützt von bibliophilem Bildmaterial, stellt er die verschiedenen Gesichter dieses unvergleichlichen lyrischen Jahrweisers vor.

Buchvignette aus der Erstausgabe von „O Mensch, gib acht“,
gestaltet von Hilde Schimkowitz

Buchpräsentation: Blüten inmitten von Frost und Finsternis

Die Anthologie „Eisblumen. Nonkonformistische Lyrik im Dritten Reich“

Vortrag und Buchpräsentation von Dr. Christoph Fackelmann (Herausgeber)
Lesung: Dr. Herbert Schrittesser

Donnerstag, 16. Oktober 2025, 17 Uhr
Café Museum (Bibliothek), Operngasse 7, 1010 Wien

Eine Veranstaltung der Österreichischen Goethe-Gesellschaft

Gottfried Benn ist noch ein Begriff. Man kennt vielleicht auch Oskar Loerke, Georg Britting oder Werner Bergengruen, aber werden ihre Gedichte noch gelesen? Und wie steht es um die vielen anderen Autorinnen und Autoren, die in der Zeit von Diktatur, Terror und Krieg standhaft genug blieben, um Lyrik zu schreiben, die sich ein unabhängiges Kunstgewissen bewahrte? In den Jahren von 1933 bis 1945 verbirgt sich ein wahrer Schatz an bewegenden und beeindruckenden lyrischen Texten aus Deutschland – manchmal das offene Zeugnis mutigen politischen Widerstands, manchmal der erstaunliche Konterpart zu Verwerfungen in der Biographie der Verfasser und sehr oft einfach Ausdruck einer poetischen Kraft, die sich nicht vor den Karren der Phrasen und Parolen spannen ließ. Die Anthologie „Eisblumen. Nonkonformistische Lyrik im Dritten Reich“, herausgegeben von Günter Scholdt und Christoph Fackelmann, dokumentiert das Potential und den Facettenreichtum dissidenten Schreibens auf dem Gebiet der lyrischen Dichtkunst während der NS-Herrschaft und lädt zur Wiederbegegnung mit einer zu Unrecht vergessenen Welt ein. Der Vortrag stellt die Neuerscheinung vor und lässt Proben daraus erklingen.