Alles Gute zum Geburtstag, Brigitte Weinheber-Janota!

Morgen, am 25. Juni 2021, feiert Brigitte Weinheber-Janota ihren 80. Geburtstag. Zu diesem runden Jubiläum gratulieren ihr die Josef Weinheber-Gesellschaft und die Weinheber-Freunde von nah und fern aufs herzlichste!


Brigitte Weinheber-Janota wurde am 25. Juni 1941 in Wels (Oberösterreich) geboren. Sie ist die Witwe nach Christian Weinheber-Janota, dem 2018 verstorbenen einzigen Sohn des Dichters Josef Weinheber und langjährigen Präsidenten der Josef Weinheber-Gesellschaft. An der Seite Christian Weinheber-Janotas und in verschiedenen wichtigen Funktionen innerhalb der Weinheber-Gesellschaft hat sich Brigitte Weinheber-Janota um das Andenken Josef Weinhebers und die Pflege seines Werks verdient gemacht. Derzeit kümmert sie sich im Amt der Kassierin um den korrekten Haushalt der Weinheber-Gesellschaft.

Wieviel Gästen des ehemaligen Landhauses des Dichters in Kirchstetten ist sie in dankbarer Erinnerung als freundliche Gastgeberin und äußerst kundige Führerin durch die Schauräume, die im Familiensitz originalgetreu eingerichtet wurden und von ihr in Schuss gehalten werden? Wer zählt die Weinheber-Freunde, die – oft ganze Busladungen voll – bereitwillige Aufnahme und liebevolle Betreuung fanden, wenn Brigitte Weinheber-Janota sich ihrer annahm und sie durch das Haus oder an das Grab des Dichters im Garten geleitete? Darüber hinaus sind die Verdienste, die sie sich um die Weinheber-Pflege erwarb, zu zahlreich, um sie hier aufzuzählen. Noch immer bemüht sie sich nach ganzen Kräften um das Anwesen des Dichters und pflegt es nicht nur als Heim ihrer Familie, sondern auch als ein Denkmal der Hinneigung Josef Weinhebers zum ländlichen Leben. Inzwischen steht ihr schon die Urenkelin des Dichters, Johanna, zur Seite.

Damit war und ist viel Arbeit und Sorge verbunden. Wir danken Brigitte Weinheber-Janota für ihre aufopfernde Tätigkeit und wünsche ihr alles, alles Gute für die kommenden Jahre! Möge sie sich ihre Gesundheit bewahren, im Kreis ihrer Familie und Freunde noch viel Schönes und Gutes erfahren und auch dem Andenken Josef Weinhebers weiterhin ihre Tatkraft schenken!

Foto: Brigitte Weinheber-Janota (rechts) gemeinsam mit Ulli Fessl, aus Anlass der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Frau Fessl, 2018.

Jahresbericht 2018 / Programmausblick 2019

Kirchstetten, im Januar 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder und Freunde der Josef Weinheber-Gesellschaft!

Das vergangene Arbeitsjahr der Josef Weinheber-Gesellschaft stand im Zeichen des schweren Verlusts, den das Ableben unseres langjährigen Präsidenten Christian Weinheber-Janota am 26. Dezember 2017 bedeutet hatte.

Neuwahl des Vorstands

Die Gesellschaft hatte sich zunächst neu zu konstituieren, um die große Lücke, die Christian Weinheber-Janota hinterlassen hatte, wenigstens organisatorisch zu schließen. So wurde der Verfasser dieser Zeilen vom Vizepräsidenten zum Präsidenten der Gesellschaft „befördert“; als neue Vizepräsidentin stellte sich Frau Alexandra Weinheber-Janota, die Tochter des Verstorbenen, zur Verfügung. Ihr und der gesamten Familie Weinheber-Janota ist für die damit erwiesene wertvolle Kontinuität ihres Wirkens zugunsten unserer Institution sehr zu danken. Der neu zusammengesetzte, zunächst kooptierte Vorstand wurde in einer Außerordentlichen Generalversammlung am 11. November 2018 antragsgemäß in seinen Ämtern bestätigt. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitgliedern des Vorstands sowie allen übrigen Teilnehmern für ihre keineswegs selbstverständliche Bereitschaft und Unterstützung.

Buchpräsentationen

In den ersten Monaten des vergangenen Jahres fand eine Reihe von Veranstaltungen statt, die der Präsentation der neuen, mit Unterstützung unserer Gesellschaft verwirklichten Weinheber-Auswahl, „Ich werde wieder sein, wenn Menschen sind“, galten. Überall traf ich dabei auf ein sehr interessiertes Publikum. Hervorzuheben wäre z. B. die schöne Präsentation im Rahmen des P.E.N.-Clubs Salzburg am 1. März (Lesung: Werner Friedl), der gemütliche „Abend für Josef Weinheber“, zu dem uns der Döblinger Heimatkreis von Wolfgang Schulz am 6. März geladen hatte (Rezitation: Peter Steinbach, s. Foto unten), und die spannende Diskussionsrunde in der Österreichischen Goethe-Gesellschaft am 9. April (Lesung: Dr. Herbert Schrittesser).

Von den kritischen Reaktionen, die das Buch, das alle Mitglieder als Jahresgabe erhalten haben, in der Presse hervorgerufen hat, sei der von großem Verständnis getragene Artikel von Prof. Dr. Günter Scholdt in der Berliner Wochenzeitung „Junge Freiheit“ vom 2. Februar 2018 besonders hervorgehoben („Bin ein düstrer Niemand diesem Land“, nachzulesen im Netzarchiv der Zeitung).

Ehrenmitgliedschaft für Ulli Fessl

Die Generalversammlung am 11. November 2018 fasste den Beschluss, Frau Ulli Fessl für ihre Verdienste um das Werk und die Person Josef Weinhebers die Ehrenmitgliedschaft der Josef Weinheber-Gesellschaft zu verleihen. Frau Fessl war das erste Mal im Jahr 1988 auf der Weinheber-Bühne der Gemeinde Kirchstetten gestanden, damals noch gemeinsam mit dem legendären Erich Auer. Sie hat sich seither als Schauspielerin, Vortragskünstlerin und auch als liebevolle Programmgestalterin in unnachahmlicher Weise für Josef Weinheber eingesetzt. Wir freuen uns sehr, dass sie die Ehrung angenommen hat. Die Urkunde wurde ihr im Rahmen der diesjährigen Lesung überreicht (s. Foto unten: Ehrenmitglied Ulli Fessl mit Brigitte Weinheber-Janota und Dr. Christoph Fackelmann).


Neben Ulli Fessl interpretierten diesmal Andreas Roder und Karl Tattyrek Lyrik von Josef Weinheber, musikalisch begleitet von Junko Tsuchiya (Klavier) und Taner Türker (Cello). Die Veranstaltung, die sehr gut aufgenommen wurde, stand unter dem Motto zweier Verse, die einst Hermann Claudius seinem Freund Weinheber gewidmet hatte: „Das ist das Wundersame deiner Kunst, / dass sie den Dingen ihr Geheimnis lässt …“

Neue Veranstaltungshinweise

Für heuer können wir zunächst zwei Veranstaltungen in intimerem Rahmen ankündigen, zu denen wir Sie sehr herzlich einladen (der Eintritt ist jeweils frei):

Samstag, 9. März 2019, 17:00 Uhr, Begegnungszentrum Quo vadis?, Stephansplatz 6, 1010 Wien: „Dienst im leergewordnen Heiligtume.“ Gedichte des Glaubens und der Gottsuche von Josef Weinheber und Reinhold Schneider. – Vortrag und Lesung: Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek.

Dieser Veranstaltung für Liebhaber der Klassischen Moderne in Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative „consideratio“ soll übrigens im Herbst ein zweiter Teil folgen. Darin stehen dann Georg Trakl und Karl Kraus im Mittelpunkt, beide bekanntlich zentrale Bezugsgrößen für Weinheber. Über das gesamte Programm der Reihe „Gedichte hören“ informieren die Seiten http://www.consideratio.at und http://www.quovadis.or.at.

Donnerstag, 11. April 2019, 17 Uhr 30, Volksbildungskreis Wien, Prinz-Eugen-Straße 44, 1040 Wien: „Ich bin ein Freund der Vergangenheit.“
Poetische Erinnerungen an das Alte Wien von Ferdinand von Saar bis Josef Weinheber. – Vortrag und Lesung: Dr. Christoph Fackelmann und Harald Cajka.

Auf weitere Termine werden wir Sie wie gewohnt in unseren Aussendungen und auf dem „Weinheber-Forum“ im Internet aufmerksam machen.
Bitte nützen Sie auch die Möglichkeit eines Besuches im Weinheber-Haus in Kirchstetten! Frau Brigitte Weinheber-Janota führt Sie gerne durch die original erhaltenen Schauräume und die Dauerausstellung, die viele sehenswerte Dokumente zeigt (telefonische Voranmeldung unter +43 [0]2743 8989 erbeten!). Am waldseitigen Ende des Gartens finden Sie, liebevoll gepflegt, die Grabstätte des Dichters.

Als kleinen Vorgeschmack auf den Besuch erlauben wir uns, diesem Jahresbericht ein Lesezeichen beizulegen, das die Weinheber-Gesellschaft im vergangenen Jahr für die jungen Besucher des Weinheber-Hauses aufgelegt hat („Weinheber für Frischlinge“).

Archiv und Sammlung

Im Sommer begann der Unterzeichnete eine schon lange geplante Neuordnung und Bestandsaufnahme der Arbeitsbibliothek im Weinheber-Haus. Die Aufschlüsse, die der dortige Buchbestand über Bildung, und Schaffen sowie über die bewegte Rezeptionsgeschichte des Dichters gewährt, sind nicht zu unterschätzen und bei weitem noch nicht vollständig erfasst. Die Neuaufstellung soll zunächst einmal eine bessere Übersicht und Verfügbarkeit gewähren. Die Durchsicht und Ordnung des Gesellschaftsarchivs soll folgen.

Unsere im letzten Jahresbericht erwähnten Bemühungen, neu aufgetauchte, wichtige Weinheber-Autographen (sog. Elisabeth-Ihle-Archiv) in sichere Obhut zu bringen, blieben vorläufig ohne Erfolg. Für einen Ankauf fehlen der Gesellschaft selbst die nötigen Mittel; finanzkräftige Förderer blieben bislang leider aus.

Auch mussten wir uns Mitte 2018 in der Sache eines eigenen Autographenkonvoluts aus dem Archiv der Gesellschaft (Briefe an Edmund Finke) gegen die Ansprüche eines Wiener Autographenhändlers zur Wehr setzen, was nur mit Hilfe unseres Mitglieds Dr. Helmut Noll und mit rechtsanwaltlichem Beistand gelingen konnte.

Das waren wenig erfreuliche Entwicklungen, die meine Bitte an die Mitglieder und Freunde der Josef Weinheber-Gesellschaft unterstreichen: Wir brauchen engagierte Mitarbeiter und Unterstützer – solche, die unserer kulturellen Arbeit mit Rat und Tat, und solche, die ihr finanziell unter die Arme greifen. Bitte bedenken Sie: Wir müssen unsere Publikations- und Veranstaltungstätigkeit sowie unsere wissenschaftlichen Projekte derzeit nach wie vor fast ausschließlich auf private Initiative bauen. Da uns nicht selten ein verständnisloses gesellschaftliches Klima entgegenschlägt, verfügen wir auch über keine regelmäßigen Zuschüsse von öffentlicher Hand.

Nun wünsche ich Ihnen und unserer gemeinsamen Sache ein erfreuliches Jahr 2019 und verbleibe im Namen der Josef Weinheber-Gesellschaft

mit herzlichen Grüßen
Ihr

Dr. Christoph Fackelmann
Präsident der Josef Weinheber-Gesellschaft

Hier finden Sie die vollständige Fassung des Jahrersberichts im Original-Falterformat als PDF zum Herunterladen.

Kirchstettener Weinheber-Abend 2018 – Ehrenmitglied Ulli Fessl

Die Josef Weinheber Gesellschaft, die Marktgemeinde Kirchstetten und der kulturkreiskirchstetten luden am 11. November 2018 zur Josef Weinheber-Lesung in den Festsaal der Marktgemeinde.

Pressetext. | „Das ist das Wundersame deiner Kunst, dass sie den Dingen ihr Geheimnis lässt …“ Mit diesen Worten, die das Motto zum diesjährigen Weinheber-Abend in Kirchstetten bildeten, bedachte der Hamburger Dichter Hermann Claudius (1878–1980) einst seinen Freund Josef Weinheber. Nach einer Gedenkminute für Christian Weinheber-Janota, den im vergangenen Jahr verstorbenen Präsidenten der Josef Weinheber-Gesellschaft und Sohn des Dichters, lasen im ersten Teil des Programms Ulli Fessl und Andreas Roder Nachdenkliches über Kunst und Leben aus der Feder des großen österreichischen Lyrikers. Nach der Pause wurden sie von dem Wiener Mundartdichter und kabarettistischen Vortragskünstler Karl Tattyrek unterstützt. Denn der zweite Teil war ganz dem Wiener Humor gewidmet, und so hielten Spott und Satire Einzug auf der Bühne von Kirchstetten. Sie zeigten ein anderes Gesicht des Dichters, der mit viel Sprachgefühl und Situationskomik Wiener Typen, Landschaften und Szenerien zu skizzieren verstanden hat. Die gelungene musikalische Umrahmung steuerten die Pianistin Junko Tsuchiya und der Cellist Taner Türker bei. Die zahlreichene Gäste erlebten einen Spätnachmittag zwischen besinnlichem Ernst und heiterer Lebensfreude. Sie dankten die Darbietungen mit großem Applaus.

Am Rande der Veranstaltung verlieh Dr. Christoph Fackelmann namens der Josef Weinheber-Gesellschaft die Ehrenmitgliedschaft an Ulli Fessl. Die beliebte Schauspielerin hatte vor nunmehr 30 Jahren ihr Debüt als Weinheber-Interpretin in Kirchstetten gegeben, damals noch an der Seite des legendären Erich Auer, nach dessen Tod vor allem im Duett mit Peter Uray. Unter den Gratulanten waren Brigitte Weinheber-Janota, Bgm. Paul Horsak, kkk-Präsident Karl J. Mayerhofer und Gäste aus Nah und Fern.

 

Kirchstettener Weinheber-Abend 2018 – von links nach rechts: Karl Tattyrek, Ulli Fessl und Andreas Roder

 

Kirchstettener Weinheber-Abend 2018 – von links nach rechts, oben: Karl Tattyrek, Ulli Fessl, Andreas Roder, unten: Taner Türker, Junko Tsuchiya, Bgm. Paul Horsak, Karl J. Mayerhofer, Christoph Fackelmann

 

Kirchstettener Weinheber-Abend 2018; Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Josef Weinheber-Gesellschaft an Ulli Fessl – von links nach rechts: Christoph Fackelmann, Ulli Fessl, Brigitte Weinheber-Janota

Texte und Fotos: © kkk (honorarfrei)